LANGLEBIGKEIT
Longevity: Strategien für ein langes, gesundes Leben
Bei bester Gesundheit möglichst lange leben und noch mit 80, 90 oder gar 100 Jahren tun können, was einem Freude macht – wer wünscht sich das nicht? Schon im Altertum haben Menschen nach dem Quell ewiger Jugend gesucht, einem Zaubertrank oder Jungbrunnen, der sie am besten unsterblich machen, ihnen aber zumindest ein langes und von den Leiden und Unannehmlichkeiten des Alterns freies Leben ermöglichen sollte. Auch Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen interessieren sich zunehmend für das Thema Longevity und die Frage, welche Faktoren darüber entscheiden, wie Menschen altern und wie lange sie leben. Sind es vor allem die Gene, sind es bestimmte Umweltbedingungen, oder kann jede und jeder selbst sehr viel für ein langes und gesundes Leben tun?
Wir bei Buchinger Wilhelmi sind der Meinung, dass Fasten der effizienteste nicht-pharmakologische Ansatz ist, um Krankheiten zu behandeln, ihrer Entstehung vorzubeugen und Ihre Lebenserwartung zu optimieren. Wir sind auch der Meinung, dass ein gesunder Lebensstil das Ergebnis des täglichen Handelns entlang der sechs Säulen der Gesundheit sein sollte, die wir im nächsten Abschnitt beschreiben. In diesem Artikel erklären wir Ihnen unser hierzu passendes neues diagnostisches Angebot. Dieses umfasst Tests zur Personalisierung unserer Therapien auf Grundlage Ihres Darmmikrobiota-Profils oder Ihrer Genetik.
Longevity – was genau ist das eigentlich?
Der englische Begriff Longevity ist aus den lateinischen Wörtern „longus“ (lang) und „vita“ (Leben) abgeleitet und lässt sich am ehesten mit „Langlebigkeit“ übersetzen. Gemeint ist damit allerdings nicht nur die reine Lebensdauer, sondern auch die Lebensqualität: Es geht darum, gesund und möglichst langsam zu altern und Risiken für bestimmte Erkrankungen zu senken, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, etwa Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparats, Krebs und Demenzerkrankungen. Weil solche Erkrankungen und ihre Folgen nicht nur das individuelle Befinden erheblich beeinträchtigen können, sondern insbesondere in alternden Gesellschaften auch soziale und wirtschaftliche Folgen haben, entwickelt sich die Longevity immer mehr zu einem internationalen und interdisziplinären Forschungsfeld.
Warum altern wir überhaupt?
Das Altern ist ein biologischer Prozess, der mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Die damit einhergehenden Veränderungen im Organismus haben sowohl äußere als auch innere Ursachen.
So sind wir zum Beispiel genetisch so programmiert, dass wir den Höhepunkt unserer körperlichen Fitness zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahrzehnt erreichen – der Zeitspanne, in der wir uns fortpflanzen und für unsere Nachkommen zu sorgen haben. Danach beginnt der eigentliche Alterungsprozess, den die Wissenschaft als „fortschreitende[n] Verlust der physiologischen Unversehrtheit“ definiert.
- Die Zellteilung verlangsamt sich, und damit nimmt auch die Regenerationsfähigkeit der Organe ab
- Fehler, die beim Kopieren des Erbguts bei der Zellteilung auftreten, lassen sich nicht mehr vollständig beseitigen und werden weitergegeben
- Da das Immunsystem einen Teil seiner Abwehrkraft einbüßt, werden wir anfälliger für Infekte
- Zudem setzt es mit zunehmendem Alter mehr entzündungsfördernde Botenstoffe frei, die zu leichten, aber chronischen Entzündungen führen können. Dieser sogenannte „Inflammageing“-Prozess (von „inflammation“ = Entzündung und „ageing“ = Altern) beschleunigt den Alterungsprozess zusätzlich
Was wir selbst tun können, um gesund & fit zu bleiben
Die gute Nachricht: Wir sind unseren Genen keineswegs völlig ausgeliefert. Die Lebenserwartung eines Menschen ist wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge nur zu 10 bis 15 Prozent auf genetische Faktoren zurückzuführen. Das bedeutet, dass unser Lebensstil und die Umwelt, in der wir leben, einen viel größeren Einfluss auf den Alterungsprozess haben als das Erbgut.
Ein gutes Beispiel für diesen Zusammenhang sind die sogenannten Blue Zones oder Blauen Zonen – Regionen der Erde, in denen die Menschen nicht nur überdurchschnittlich alt werden, sondern auch seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes leiden. Zu ihnen gehören unter anderem Sardinien in Italien und Okinawa in Japan. Gemeinsam ist allen der insgesamt fünf Blauen Zonen, dass ihre BewohnerInnen sich überwiegend pflanzlich ernähren, kaum rauchen und/oder Alkohol trinken und viele soziale Kontakte pflegen. Auch körperliche Arbeit und sportliche Aktivitäten sind Bestandteil des normalen Tagesablaufs.
Dass insbesondere die Ernährung eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und damit auch für Alterungsprozesse spielt, ist wissenschaftlich hinreichend erwiesen. Unsere westliche Ernährungsweise mit viel rotem Fleisch, viel Zucker, raffiniertem Getreide und schlechten Fetten, aber wenig Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten führt nachgewiesenermaßen zu einer Zunahme der sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ II, schädigt das für unsere Gesundheit so wichtige Mikrobiom des Darms und löst den oben erwähnten „Inflammageing“-Prozess aus. Insbesondere Zucker ist für viele entzündliche Prozesse im Körper verantwortlich. Hinzu kommt das immer und überall verfügbare Überangebot an hochverarbeiteten Fertigprodukten, das nicht nur zu permanentem Essen verleitet, sondern auch zur Folge hat, dass wir viele problematische Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Farb- und Konservierungsstoffe aufnehmen.
Wer seine Freizeit dann überwiegend auf der Couch vor dem Fernseher, am PC oder Smartphone verbringt, vergrößert sein Risiko für die genannten lebensstilbedingten Erkrankungen weiter. Doch wir können den Hebel jederzeit umlegen – zum Beispiel, indem wir uns ab sofort gesünder ernähren, dem Körper Essenspausen gönnen, uns mehr bewegen und unsere freie Zeit mit erfüllenden, vielleicht sogar gemeinschaftlichen Aktivitäten verbringen. Unser wissenschaftliches Team hat bereits einen Artikel zum Thema „Stärkung der Selbstheilungskräfte“ geschrieben.
Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung basiert hauptsächlich auf pflanzlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln, die viele Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe enthalten. Hülsenfrüchte sind besonders reich an Protein und sind damit eine hervorragende und gesunde Alternative zu Fleisch; Nüsse, Gemüse, Vollkorngetreide sowie gesunde Öle und Fette versorgen uns mit komplexen Kohlenhydraten, Eiweiß und essenziellen Fettsäuren. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf gesüßte (Fertig-)Getränke wie Softdrinks. Besonders wichtig ist der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Nikotin – ihr Konsum fördert Entzündungen und lässt die Zellen rascher altern.
Eine gesunde Ernährung führt zu Wohlbefinden, verleiht Energie und macht gute Laune – psychische Faktoren, die ebenfalls zu einem gesünderen Altern beitragen.
Unser Team aus ÄrztInnen und ErnährungswissenschaftlerInnen hat Leitlinien mit Ernährungsempfehlungen entwickelt, und unser Küchenchef hat ein Kochbuch geschrieben, um Ihnen köstliche, gesunde und schmackhafte Rezepte vorzustellen: Zum Kochbuch „Jeder Tag ein Genuss“
Regelmäßiges Fasten
Regelmäßiger Nahrungsverzicht – ob in Form von Langzeitfasten oder in Form von Intervallfasten – kann die Gesundheit nachhaltig verbessern und das Risiko für die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ II und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Durch Fasten werden im Körper Reparaturmechanismen auf Zellebene in Gang gesetzt, durch die fehlerhafte und beschädigte Zellstrukturen zerlegt, recycelt oder beseitigt werden. Die Wissenschaft spricht von „Autophagie“. Unser Forschungsprogramm hat gezeigt, dass Langzeitfasten positive Auswirkungen auf die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Insulinsensitivität und das Wohlbefinden hat und sogar eine Anti-Aging-Wirkung haben könnte.
Viel Bewegung
Bewegung gehört zu den wichtigsten Faktoren für ein langes, gesundes Leben. Menschen, die sich regelmäßig bewegen, senken ihr Stresslevel, ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ II und sogar Krebs. Entzündliche Reaktionen, die den Alterungsprozess beschleunigen, werden gehemmt. Außerdem beugt Bewegung dem Abbau von Muskelmasse vor, erhält die Beweglichkeit, stärkt die Lungenkapazität und wirkt sich positiv auf die geistige Gesundheit aus.
Empfohlen werden dreißig Minuten moderates Training an fünf Tagen pro Woche bzw. 150 Minuten pro Woche. Es reicht also fast schon aus, öfter mal zu Fuß zu gehen, die Treppe statt des Aufzugs oder das Fahrrad statt des Autos zu nehmen. Für den Erhalt der Muskelkraft ist außerdem moderates Krafttraining zu empfehlen.
Schauen Sie sich unsere Playlist an, in der unsere ExpertInnen einfache Tipps zum Training geben: Zur Buchinger Wilhelmi Sport Playlist
Genügend Schlaf
Wer lange leben und gesund bleiben möchte, tut gut daran, für ausreichend Schlaf zu sorgen, denn auch Schlaf ist für die Zellregeneration, die Beseitigung von Abfallstoffen und die Modulation des Energiestoffwechsels von großer Bedeutung. Guter Schlaf regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an und kann sogar vor neurodegenerativen Erkrankungen schützen. Chronischer Schlafmangel hingegen wirkt sich nicht nur negativ auf unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit aus, sondern wird auch mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht. In unseren Kliniken stellen wir ein „Sleeping-Kit“ mit Schlafmaske, Ohrenstöpseln und Lavendelspray zur Verfügung, um den bestmöglichen Schlaf zu fördern.
Emotionales Gleichgewicht
Das emotionale Gleichgewicht ist entscheidend fürs allgemeine Wohlbefinden. Es reduziert Stress, stärkt das Immunsystem und fördert die geistige Klarheit. Um es aufrechtzuerhalten, sollten Sie sich in Selbsterkenntnis üben, sich regelmäßig körperlich betätigen, gesunde Beziehungen pflegen, Achtsamkeits- und Entspannungstechniken anwenden und bei Bedarf Unterstützung suchen.
Giftige Chemikalien vermeiden
Der Schutz vor chemischer Verschmutzung ist entscheidend für eine gute Gesundheit. Belastung durch schädliche Chemikalien kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, darunter Atemwegsprobleme, Krebs und Fortpflanzungsstörungen. Einige chemische Schadstoffe sind sogar als “gerontogen” bekannt, da sie das Altern beschleunigen können.
Um die Belastung zu minimieren, sollten Sie unter anderem
- vorrangig natürliche Reinigungsmittel verwenden
- Pestizide vermeiden
- sich für Bio-Lebensmittel entscheiden
- Sondermüll ordnungsgemäß entsorgen
- regelmäßig die Innenräume lüften
Video zum Thema „Die 6 Säulen der Gesundheit”
Abschließend können die sechs Säulen der Gesundheit als effiziente nichtpharmakologische Ansätze für ein gesundes, langes Leben festgehalten werden:
- Gesunde Ernährung
- Regelmäßiges Fasten
- Emotionales Gleichgewicht
- Körperliche Aktivität
- Umweltqualität
- Schlaf
Longevity – für uns schon immer ein Thema
Bei Buchinger Wilhelmi möchten wir es Menschen ermöglichen, die Selbstheilungskräfte ihres Körpers durch Fasten, Bewegung und positive Lebensstiländerungen zu aktivieren und gezielt für ein langes, gesundes Leben zu nutzen.
Deshalb teilen wir unser Wissen nicht nur auf unserem YouTube-Kanal, wir bieten Ihnen außerdem die Möglichkeit, sich in unseren Kliniken voll und ganz auf Ihre Gesundheit zu konzentrieren, um den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Fastenkur zu ziehen. Für einen fünftägigen Stoffwechsel-Reset zu Hause steht Ihnen unsere FASTENBOX zu Verfügung.
FÜR EINE HOCHPERSONALISIERTE THERAPIE
Unsere neuen diagnostischen Tests
Beim Streben nach einem langen und gesunden Leben ist es wichtig zu erkennen, dass Langlebigkeit auch eine Frage der sorgfältigen Prävention ist. Deshalb haben wir neue Tests zur Langlebigkeitsdiagnostik eingeführt, die unser umfangreiches diagnostisches Leistungsspektrum ergänzen, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen und die Behandlung zu unterstützen.