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NUTRIR Kongress 2024

EIN WEG IN EINE GESÜNDERE & NACHHALTIGERE ZUKUNFT

NUTRIR Kongress 2024 von Buchinger Wilhelmi Marbella

„Buchinger Wilhelmi setzt mit über einem Jahrhundert Erfahrung weiterhin Maßstäbe in der gesundheitsorientierten, kulinarischen Innovation. Mit der Veranstaltung NUTRIR wollen wir neue Impulse für eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährung geben.“

Victor Wilhelmi

Am 18. Oktober 2024 fand in der Buchinger Wilhelmi Klinik Marbella ein bedeutsames Ereignis statt: der NUTRIR 2024 Kongress unter dem Motto Das Rezept für Wohlbefinden. Führende ExpertInnen aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Gastronomie kamen zusammen, um gemeinsam über die tiefen Verbindungen zwischen unserer Erde, unserer Gesundheit und der Kunst des Kochens nachzudenken und so eine nachhaltige Zukunft zu fördern. Als multidisziplinäres Reflexionsforum und Lösungsplattform widmete sich NUTRIR ganz der Frage, wie Lebensmittelproduktion und -konsum nicht nur unser individuelles Wohlbefinden, sondern auch das Wohl unseres Planeten beeinflussen.

Der Kongress wurde von den Klinikleitenden Katharina Rohrer-Zaiser und Victor Wilhelmi eröffnet, die die Bedeutung der Klinik für die Förderung verantwortungsbewusster Praktiken und bewussten Essens unterstrichen. Victor Wilhelmi betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Buchinger Wilhelmi mit über einem Jahrhundert Erfahrung weiterhin Maßstäbe im Bereich gesundheitsorientierter kulinarischer Innovation setzt und mit der Veranstaltung NUTRIR neue Impulse für eine nachhaltige, gesundheitsfördernde Ernährung setzt.

Zentrale Themen und Vorträge

Der Kongress war in drei Hauptsäulen gegliedert: Land, Ernährung und Gastronomie, die durch inspirierende Vorträge und Diskussionen beleuchtet wurden, um unterschiedliche Perspektiven zur Nachhaltigkeit zu bieten.

 

Land

Die erste Säule des Kongresses widmete sich der Grundlage aller Lebensmittel: dem Land und der Landwirtschaft.

José Esquinas, der Schöpfer des ersten internationalen Abkommens zum Schutz einheimischer Samen in 159 Ländern, betonte in seinem Vortrag: „Wir können nicht gesund auf einem verletzten Planeten leben.“ Er appellierte an die KonsumentInnen, ihre Verantwortung zur Förderung der Ernährungswende durch landwirtschaftliche Biodiversität wahrzunehmen. Esquinas drückte aus, dass wir als KäuferInnen die Möglichkeit und Verantwortung haben, durch unsere Konsumentscheidungen aktiv eine Veränderung hin zu mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit zu fördern. „Wir haben die Verantwortung, unseren Einkaufswagen in einen ‚Wagen der Veränderung‘ zu verwandeln“, so Esquinas.

Toni Massanés, der mit Ferran Adrià zusammenarbeitet und Mitglied der Alicia Foundation ist, unterstrich die Dringlichkeit, unser Verhältnis zu Lebensmitteln neu zu definieren. Er forderte zu einer bewussteren Ernährung auf, die stärker mit der Umwelt verbunden ist und die lokale Produktion sowie Gastronomie wieder aufwertet. Für Massanés ist das Kochen nicht nur eine kulinarische Kunst, sondern auch ein Weg, um Landschaften und die kulturelle Identität unserer Gemeinschaften wiederzubeleben. „Zurück zu lokalen Lebensmitteln zu kehren ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch des Respekts vor dem Ursprung der Produkte und der Nachhaltigkeit,“ betonte er.

Marta Guadalupe Rivera Ferre, Verfechterin der Bio-Produktion in der EU, hob die Wichtigkeit der landwirtschaftlichen Vielfalt und die Notwendigkeit hervor, Monokulturen zu vermeiden, um langfristige Nachhaltigkeit sicherzustellen. Sie wies darauf hin, dass in der Wirtschaft oft Indikatoren fehlen, die die positiven und negativen Auswirkungen des Wirtschaftswachstums auf das Ernährungswohl messen. Rivera Ferre forderte, dass die gängigen wirtschaftlichen Kennzahlen um Indikatoren ergänzt werden müssen, die nicht nur den ökonomischen Fortschritt, sondern auch seine Wirkung auf die Gesundheit und die Qualität der Lebensmittel widerspiegeln.

Ernährung

Die zweite Säule des Kongresses, Ernährung, konzentrierte sich auf die Zusammenhänge zwischen gesunder Nahrung und dem Wohl des gesamten Organismus.

Hubert Hohler, Küchenchef der Buchinger Wilhelmi Klinik in Deutschland, präsentierte die neuesten Erkenntnisse zur Nährstofferhaltung und sprach über den positiven Einfluss von nachhaltiger und regionaler Ernährung. Seine Präsentation zeigte auf, wie achtsamer Umgang mit Zutaten zur Gesundheit beitragen kann.

Xevi Verdaguer, Spezialist für Psychoneuroimmunologie, hob die enge Verbindung zwischen der Gesundheit und der Mikrobiota hervor. Er erläuterte, wie das Fehlen bestimmter Bakterien im Körper die Gesundheit negativ beeinflussen kann, und stellte eine Klassifikation vor, die diese bakteriellen Defizite mit den Nährstoffen verknüpft, die in die Ernährung integriert werden sollten, um diese Defizite zu korrigieren. Verdaguer betonte die Wichtigkeit einer an die Mikrobiota angepassten Ernährungsweise, die das Wohlbefinden von Körper und Geist fördert.

Dr. Pilar Muñoz Calero, Präsidentin des Verbands der UmweltmedizinerInnen, thematisierte in ihrem Vortrag die schädlichen Auswirkungen von Toxinen, die in Lebensmitteln enthalten sein können, auf die Zellgesundheit. Sie appellierte für eine Ernährung, die darauf abzielt, die Belastung durch solche Toxine zu minimieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Krankheitsprävention zu leisten. „Gesundheit ist die Verantwortung eines jeden“, betonte Dr. Muñoz Calero. Obwohl eine vollständige Vermeidung von Toxinbelastungen in der heutigen Umwelt nahezu unmöglich ist, unterstrich sie die Möglichkeit, durch bewusste Ernährungsgewohnheiten und eine gesündere Lebensweise den Toxinlevel im Körper zu reduzieren.

Gastronomie

Der dritte Schwerpunkt des Kongresses beleuchtete die Rolle der Gastronomie in der Kombination von Genuss und Verantwortung.

Pepa Muñoz, Inhaberin von „El Quenco de Pepa“ und Präsidentin des Verbands der spanischen KöchInnen und KonditorInnen, hob hervor, dass „Qualität der rote Faden von allem ist“ und dass die Unvollkommenheit natürlicher Produkte in ihren Augen die vollkommene Form der Kulinarik darstellt. Sie fügte hinzu: „Gut zu essen ist präventive Medizin.“

Ricard Camarena, ein mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneter Koch und Fürsprecher nachhaltiger Produkte, teilte seine Leidenschaft für den Respekt vor dem Produkt und sein Engagement für Nachhaltigkeit. Er betonte, dass seine Küche innovative Techniken im Dienste des Geschmacks und der ProduzentInnen einsetzt.

Xavier Pellicer, ausgezeichnet für sein Gemüse-Restaurant als das beste der Welt, sprach über das Gleichgewicht zwischen gastronomischem Genuss und Wohlbefinden für das Verdauungssystem und stellte fest, dass die Hände, die das Land bearbeiten, positive Energie an die KöchInnen und letztlich auch an die Speisenden weitergeben.

Vorstellung des ARF-Projekts

Innovation in der regenerativen Produktion

Der Kongress bot auch eine Vorstellung des ARF-Projekts (Amplius Regenerative Food) unter Leitung von Alejandro Orioli, einem innovativen Netzwerk für biodynamische Produktion, das über 300 Buchinger Wilhelmi KlientInnen und 200 Mitarbeitende der Klinik mit biologischen Lebensmitteln versorgt. Orioli hob hervor, dass 95 % der in der Klinik servierten Lebensmittel biologisch sind, was das Engagement für lokale und nachhaltige Produktion widerspiegelt. Das ARF-Netzwerk produziert jährlich 220.000 kg Obst, Gemüse und Milchprodukte in Zusammenarbeit mit kleinen Bio-Bauern, von denen einige auch am Kongress teilnahmen.

Atmosphäre der Zusammenarbeit & des bewussten Essens

Während des Kongresses genossen die TeilnehmerInnen ein gesundes Frühstück und Mittagessen, zubereitet von Fernando Sánchez und seinem hervorragenden Team.

Diese Mahlzeiten trugen nicht nur zur Stärkung bei, sondern förderten auch den Austausch von Ideen zwischen RednerInnen und TeilnehmerInnen in einer Atmosphäre, die die Philosophie der Klinik widerspiegelt: das Wohlbefinden und den Genuss durch bewusstes Essen miteinander zu verbinden.

Mit Initiativen wie NUTRIR bekräftigt Buchinger Wilhelmi sein tiefes Engagement für ganzheitliche Gesundheit und nachhaltiges Leben und erweitert seine Vision auf regenerative Ernährungspraktiken und nachhaltige Landwirtschaft. Wir freuen uns darauf, diese wertvollen Erkenntnisse mit Ihnen zu teilen und gemeinsam auf dem Weg in eine gesündere, nachhaltigere Zukunft voranzuschreiten.

Resümee

Was ist also das Rezept für Wohlbefinden? Eine einfache Antwort gibt es nicht. Doch mit Initiativen wie NUTRIR stehen die passenden Zutaten und Ideen für eine vielversprechende Zubereitung bereit – abschmecken muss es jedoch jeder selbst. Mit der hier gewonnenen Energie und Inspiration stärkt Buchinger Wilhelmi seine Vision von regenerativer Ernährung und nachhaltiger Landwirtschaft – und hofft, als Wertegemeinschaft weiterhin Gleichgesinnte zu gewinnen, wie an diesen Tagen, so auch in der Zukunft.