UNSERE EMPFEHLUNGEN
Wie lange sollte man fasten?
Fasten hat viele positive Wirkungen: Es aktiviert das körpereigene Recyclingprogramm und führt zu einer Gewichtsabnahme, insbesondere zu einer Verringerung des viszeralen Fetts. Fasten kann sogar bestimmten Krankheiten vorbeugen. In unseren Kliniken bieten wir Heilfastenkuren nach der von Dr. Otto Buchinger entwickelten Methode an. Daneben gibt es die Möglichkeit, selbstständig über mehrere Tage oder auch nur über Nacht (intermittierendes Fasten bzw. Intervallfasten) zu Hause zu fasten. Wie lange man fasten sollte, hängt nicht nur von der gewählten Methode ab, sondern auch von individuellen Voraussetzungen. Die Dauer des Fastens hat großen Einfluss auf den Fastenerfolg und die damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile.
Die Auswirkungen des Fastens auf den Körper
Viele Menschen fasten, um ihren Lebensstil zu verändern, Gewicht zu verlieren und den Einstieg in eine gesündere Ernährung zu finden. Aber wie genau funktioniert Fasten, und wie lange sollte man fasten, um abzunehmen? Weil dem Körper beim Fasten keine Nahrung zugeführt wird, verändert sich der Stoffwechsel. Dies kann positive Effekte wie eine Gewichtsabnahme und die Normalisierung von Risikofaktoren für chronische Erkrankungen zur Folge haben. Während des Fastens laufen im Körper eine Reihe von Veränderungsprozessen ab, durch die er sein Energielevel aufrechtzuerhalten versucht.
- In den ersten Stunden (0–4 Stunden) nutzt er die Glukose aus der letzten Mahlzeit.
- Wenn der Blutzuckerspiegel in den darauffolgenden 8 Stunden sinkt, beginnt der Körper mit dem Abbau von Glykogen, einer in Leber und Muskeln gespeicherten Glukoseform, um sein Energielevel stabil zu halten.
- Nach 12 Stunden, wenn sich auch die Glykogenspeicher leeren, geht der Körper dazu über, mithilfe der sogenannten Glukoneogenese, für die er Komponenten aus Muskeln, Fett und Proteinen verwendet, neue Glukose zu produzieren.
- Nach 24 Stunden schließlich nutzt er zunehmend Fett zur Energiegewinnung. Die Leber wandelt diese Fettsäuren in Ketone um, eine alternative Energiequelle, auf die das Gehirn und andere Organe zurückgreifen können, um ihren Glukosebedarf zu senken und das Muskelgewebe zu erhalten. Dieser Prozess sorgt dafür, dass der Körper auch ohne Nahrungszufuhr weiter funktionieren kann, indem er seine gespeicherten Energiereserven effizient nutzt.
So lange dauert es, Fett zu verbrennen
Beim Fasten bezieht der Körper die benötigte Energie nicht länger in Form von Glukose aus der Nahrung, sondern greift auf seine Reserven zurück. Der Stoffwechsel schaltet um und verbrennt dann hauptsächlich Fett und Ketonkörper. Dies führt zu einem Verlust von Körperfett und zur Gewichtsabnahme. Wir haben einen Rechner entwickelt, der Ihnen einzuschätzen hilft, wie viel Körpergewicht Sie während einer Fastenkur in einer unserer Kliniken in etwa verlieren würden. Der Körper kann mehrere Tage, ja Wochen mit Fett als Hauptenergiequelle perfekt funktionieren.
Zellreinigung und Zellregeneration durch Fasten
Die Gewichtsabnahme ist jedoch nur einer der positiven Effekte des Fastens. Fasten stößt außerdem Reinigungsprozesse auf der Zellebene an, durch die deformierte und defekte Zellen beseitigt werden. Einer dieser Prozesse nennt sich Autophagie. Die Autophagie ist auch ein wichtiges Element unserer Immunabwehr und hilft, Krankheitserreger zu eliminieren. Dieses „Selbstreinigungsprogramm“ findet grundsätzlich auch statt, wenn wir nicht fasten, allerdings mit geringer Intensität. Nahrungsverzicht hingegen fördert diesen Prozess und intensiviert ihn.
Die Wissenschaft weiß noch nicht, zu welchem Zeitpunkt des Fastens die Autophagie aktiviert wird, da dies schwer zu messen ist. Studien deuten darauf hin, dass die Autophagie bereits am ersten Fastentag einsetzt, doch der genaue Zeitpunkt könnte von individuellen Faktoren abhängen. Ein Schlüsselmolekül in diesem Prozess ist das Spermidin, dessen Spiegel während des Fastens deutlich ansteigt. Spermidin verstärkt die Autophagie, indem es einen zellulären Prozess fördert, der in vielen Spezies, einschließlich des Menschen, angelegt ist. Eine kürzlich an den Buchinger Wilhelmi Kliniken durchgeführte Studie hat gezeigt, dass unser Langzeitfastenprogramm den Spermidinspiegel steigen lässt, was wiederum die Autophagie aktiviert. Dieses zelluläre Regenerationsprogramm trägt zum Schutz vor Alterungsprozessen und Erkrankungen bei und zeigt, wie tiefgreifend die Gesundheitseffekte des Fastens sind. (Mehr zur Entgiftung durch Fasten).
Fasten hilft unseren Zellen, sich zu regenerieren. Zugleich wirkt es entzündungshemmend und trägt so zur Besserung chronischer Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bei. Außerdem fördert Heilfasten die Regeneration der Gewebe und Organe, indem es die Stammzellen aktiviert und die Proteinsynthese beschleunigt, wenn wieder Nahrung aufgenommen wird. Diese gesundheitsfördernden Prozesse setzen ein, sobald der Körper beginnt, Fett anstelle von Glukose zu verbrennen, und dauern während des gesamten Fastens an, weshalb es sich etwa bei fortgeschrittenen Autoimmunerkrankungen wie etwa rheumatoider Arthritis oft lohnt, über einen längeren Zeitraum von 21 bis 28 Tagen zu fasten. Ein Aufenthalt dieser Dauer hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Phase der Wiedereinführung von Nahrung sich über 4 Tage erstreckt, was, wie unsere neuesten Studien gezeigt haben, für die körperliche Regeneration entscheidend ist.
Psychologische Effekte des Fastens
Fasten wirkt sich auch auf unsere Psyche aus. So kann Langzeitfasten eine beruhigende und entspannende Wirkung haben. Eine Fastenkur bietet ideale Rahmenbedingungen für innere Klärungsprozesse. Nicht selten kommen währenddessen verdrängte Emotionen an die Oberfläche, die dann bearbeitet werden können. Deshalb bieten wir in unseren Kliniken psychologische Unterstützung an. Viele Menschen fühlen sich während und nach einer Fastenkur auch seelisch gestärkt, manche berichten sogar von einem „Fasten-High“. Nach dem Langzeitfasten spüren viele PatientInnen auch ein gewachsenes Selbstbewusstsein, weil sie die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers kennengelernt haben.
Heilfasten: Wie lange dauert eine Fastenkur in der Klinik?
Unser Klinikgründer Dr. Otto Buchinger hat das Heilfasten vor mehr als 100 Jahren entwickelt. Seitdem haben wir seine Methode kontinuierlich weiterentwickelt und bieten in unseren Kliniken Heilfastenkuren an. Eine solche Fastenkur beginnt mit mindestens einem Entlastungstag für das Verdauungssystem, an dem die Nahrungsmenge reduziert wird. Der Körper braucht etwa zwei bis drei Tage, um sich an den Fastenstoffwechsel anzupassen. Wie lange jeweils gefastet werden sollte, wird von unseren erfahrenen ÄrztInnen individuell festgelegt. Dabei spielen Faktoren wie der Gesundheitszustand und das Alter der fastenden Person eine wesentliche Rolle. Ein gesunder Mensch kann, grob geschätzt, bis zu 40 Tage und länger fasten.
In unseren Kliniken beträgt die Mindestdauer eines Fastenaufenthalts 11 Tage (bzw. 10 Nächte), einschließlich eines Entlastungstags sowie mehrerer Aufbautage, denn es ist wichtig, nach dem Fasten die richtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen, um die positiven Gesundheitseffekte des Fastens langfristig zu erhalten und sicherzustellen, dass das Verdauungssystem wieder gut arbeitet.
Die Fastendauer sollte außerdem so bemessen sein, dass Körper und Geist genügend Zeit haben, sich zu erholen. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die unter Erschöpfung und bestimmten körperlichen Beschwerden leiden.
Viele unserer PatientInnen kommen in unsere Klinik, um sich von den Auswirkungen ihres stressbelasteten Alltags zu erholen oder um etwas für ihre Langlebigkeit zu tun. Fasten ist eines der wirkungsvollsten Präventionsinstrumente, von dem Körper und Geist in tiefgreifender Weise profitieren. Wenn Sie die vielfältigen Gesundheitseffekte des Fastens erkunden möchten, bietet unser 10-Tage-Arrangement einen hervorragenden Einstieg. Im Allgemeinen empfehlen wir aber unser 14-Tage-Arrangement für eine umfassende Fastenerfahrung, einschließlich eines Entlastungstags und mehrerer Aufbautage zur Wiedereinführung von Nahrung, damit Sie vollständig regeneriert in Ihren Alltag zurückkehren können.
Bitte beachten Sie, dass es in den ersten Fastentagen, in denen sich Ihr Körper an die Stoffwechselumstellung gewöhnt, vorübergehend zu Symptomen wie einem niedrigen Energielevel oder Kopfschmerzen kommen kann. Diese Symptome verschwinden jedoch in der Regel schnell wieder. Um diese Anpassungsphase hinter sich lassen und die langfristigen Gesundheitseffekte des Fastens voll ausschöpfen zu können, empfehlen wir eine Fastendauer von mindestens 7 Tagen.
Langzeitfasten nur unter ärztlicher Aufsicht
Wir raten davon ab, auf eigene Faust über einen längeren Zeitraum zu fasten, vor allem, wenn Sie zum ersten Mal fasten. Wenn Sie das Fasten zu Hause einmal ausprobieren möchten, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, auf die wir weiter unten noch eingehen werden. Die Fastenden in unseren Kliniken werden rund um die Uhr medizinisch betreut. So können wir sicherstellen, dass das Fasten die gewünschte Wirkung erzielt und dass jeder Patient und jede Patientin optimal betreut wird. Außerdem bieten wir unseren Gästen ein abwechslungsreiches Programm, das von sportlichen Aktivitäten über körpertherapeutische Anwendungen bis hin zu Kunst und Musik reicht, denn Fasten in der Gemeinschaft fällt leichter und wirkt belebender als Fasten allein zu Hause.
Übrigens bieten wir für Gäste, für die eine Heilfastenkur aus gesundheitlichen Gründen oder aus Zeitmangel nicht infrage kommt, passende Alternativprogramme an, z.B. eine kalorienreduzierte Ernährung oder intermittierendes Fasten mit leichter biologischer Vollwertkost. Diese Optionen sind auch für längere Aufenthalte in unseren Kliniken verfügbar.
Kann man auch zu lange fasten?
Wie mit allen guten Dingen kann man es auch mit dem Fasten übertreiben. Zu langes Fasten kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen, vor allem dann, wenn es nicht unter ärztlicher Aufsicht stattfindet. Deshalb sollten Sie sich insbesondere dann von einem geschulten Arzt oder einer geschulten Ärztin individuell beraten lassen, wenn Sie über längere Zeit fasten möchten. Bei Buchinger Wilhelmi beginnen wir deshalb immer mit einem sorgfältigen Gesundheitscheck. Wenn Sie unsicher sind, ob Fasten das Richtige für Sie ist, können Sie sich direkt an uns wenden. Sollten Sie z.B. unter einer Essstörung leiden oder stark untergewichtig sein, raten wir vom Fasten ab.
Es ist sehr wichtig, zwischen Fasten und Hungern zu unterscheiden. Ihr Körper kann bis zu 40 Tage lang fasten und in dieser Zeit von seinen Reserven leben. Erst wenn die Fettreserven aufgebraucht sind, beginnt er mit der Verbrennung von Proteinen. Bevor dies geschieht, sollte das Fasten beendet werden. In den meisten Fällen empfehlen wir eine Fastendauer zwischen 5 und 30 Tagen, abhängig von den individuellen Bedürfnissen unserer PatientInnen.
Achten Sie während des Fastens auf die Signale Ihres Körpers. In unseren Kliniken steht Ihnen medizinisches Fachpersonal rund um die Uhr für all Ihre Fragen und Sorgen zur Verfügung. Einige körperliche Symptome (wie Kopfschmerzen in den ersten Tagen) sind normal und klingen meist rasch ab, bei anderen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat und Unterstützung in Anspruch nehmen.
Wie lange Sie zu Hause fasten sollten
Wenn Sie das Langzeitfasten in einer Fastenklinik (noch) nicht ausprobieren möchten, können Sie auch in einer reduzierten Variante zu Hause fasten. Dafür eignen sich verschiedene Fastenformen mit unterschiedlichen Wirkungen. Unsere Einschätzung zu verschiedenen Fastenarten haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Intermittierendes Fasten (Intervallfasten)
Intermittierendes Fasten oder Intervallfasten ist eine Fastenvariante, bei der Sie für eine bestimmte Zeitspanne auf jede Nahrungsaufnahme verzichten. Da wir nachts in der Regel ohnehin fasten, ist es sinnvoll, die Zeit, in der wir schlafen, in das Fastenintervall einzubeziehen, etwa, indem wir mehrere Stunden vor dem Schlafengehen oder nach dem Aufwachen nichts essen. Wir empfehlen eine Fastenphase von 10 bis 12 Stunden, wenn Sie normalgewichtig sind, und von 14 bis 16 Stunden, wenn Sie übergewichtig sind. Intermittierendes Fasten kann täglich wiederholt werden und lässt sich deshalb problemlos in den Tagesablauf integrieren.
Die FASTENBOX: ein 5-Tages-Programm
Unsere FASTENBOX haben wir entwickelt, weil sich viele unserer Gäste für die Zeit zwischen ihren Aufenthalten bei Buchinger Wilhelmi ein Programm wünschten, das sich zu Hause durchführen lässt. Das Programm dauert 5 Tage und beginnt, wie eine Fastenkur in unseren Kliniken, mit einem Übergangstag (Transition Day) zur Entlastung des Verdauungssystems. Die tägliche Kalorienzufuhr ist höher als beim Fasten in der Klinik, damit Sie Ihre Alltagsaktivitäten auch während des Fastens gut bewältigen können. Dennoch schaltet der Stoffwechsel nach zwei bis drei Tagen auf Fettverbrennung um – mit allen positiven Auswirkungen. Diese Fastenvariante eignet sich auch für AnfängerInnen, die die Vorteile des Fastens zum ersten Mal erkunden möchten und sich noch nicht bereit fühlen, länger zu fasten.
Warum wir regelmäßiges Fasten empfehlen
Heilfasten ist der ideale Weg zu einem gesünderen Lebensstil. Viele unserer Gäste berichten, dass sie nach ihrer Fastenkur ihre neuen, gesunden Ernährungsgewohnheiten über mehrere Monate beibehalten konnten. Allerdings fallen die meisten Menschen nach einiger Zeit wieder in alte Muster zurück – was angesichts unseres heute oft sehr stressigen Alltags nur zu verständlich ist. Um wieder zu gesünderen Gewohnheiten zurückzufinden, bietet sich wiederholtes Fasten an. Natürlich profitieren auch Gäste, denen es leichter fällt, gesund zu leben, von regelmäßigem Fasten.
Obgleich Häufigkeit und Dauer des Fastens nicht zuletzt von individuellen Faktoren abhängen, empfehlen wir im Allgemeinen:
- Fasten Sie einmal jährlich für 5 bis 30 Tage.
- Gönnen Sie Ihrem Körper außerdem hin und wieder – z.B. alle zwei bis sechs Monate, je nach Ihren individuellen Zielen – einen kleinen Stoffwechsel-Reset mit unserer FASTENBOX
- Fasten Sie täglich über Nacht für mindestens 10 bis 12 Stunden, idealerweise 16 Stunden.
Diese drei Fastenvarianten lassen sich kombinieren und ergänzen einander perfekt. Vielleicht möchten Sie zunächst mit intermittierendem Fasten beginnen und dann unsere FASTENBOX ausprobieren. Wenn Ihnen diese Erfahrung gutgetan hat, interessieren Sie sich vielleicht auch für ein Langzeitfasten.